Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK): Aufsicht, Verantwortung und Bedeutung für den Schweizer Glücksspielmarkt

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) ist die zentrale Aufsichtsbehörde für Spielbanken und Online-Casinos in der Schweiz. Sie steht für ein Regulierungssystem, das wirtschaftliche Interessen, rechtliche Stabilität und den Schutz der Bevölkerung miteinander vereint.
Als unabhängige Behörde des Bundes kontrolliert die ESBK sowohl landbasierte Casinos als auch Online-Anbieter. Damit sorgt sie dafür, dass Glücksspiel in der Schweiz sicher, transparent und verantwortungsvoll betrieben wird.

ESBK in Bern am Eigerplatz

Historische Entwicklung des Schweizer Glücksspielrechts

Die Geschichte des Glücksspiels in der Schweiz ist eng mit der Entwicklung der ESBK verbunden.
Bereits 1874 wurde in der Bundesverfassung ein Verbot von Spielbanken festgelegt – nur kleine Unterhaltungsspiele mit begrenztem Einsatz waren erlaubt. Erst 1993 stimmte das Schweizer Volk für die Aufhebung des Spielbankenverbots.
Diese Volksabstimmung markierte den Beginn einer neuen Ära: Mit dem Spielbankengesetz (SBG) von 2000 wurde die rechtliche Grundlage für moderne Casinos geschaffen.

Am 1. Januar 2019 trat schließlich das Geldspielgesetz (BGS) in Kraft. Es regelte erstmals umfassend auch den Bereich der Online-Casinos und erweiterte die Kompetenzen der ESBK erheblich. Damit reagierte die Schweiz auf die Digitalisierung und schuf eines der modernsten Glücksspielgesetze Europas.

Laut ESBK-Jahresbericht 2024 „ermöglichte das Geldspielgesetz erstmals die Konzessionierung von Online-Casinos unter schweizerischem Recht – ein Schritt, der zur Stabilisierung und Legalisierung des digitalen Glücksspielmarktes beitrug.“

Struktur und Organisation der ESBK

Die ESBK ist administrativ dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) zugeordnet. Sie agiert jedoch unabhängig in ihrer Entscheidungsfindung.
Diese Unabhängigkeit ist entscheidend, um objektiv über Konzessionen, Aufsicht und Sanktionen zu entscheiden – ohne politischen oder wirtschaftlichen Einfluss.

Kommission und Leitung

Die Kommission besteht aus fünf vom Bundesrat gewählten Mitgliedern, die jeweils für vier Jahre im Amt sind.
Aktuelle Zusammensetzung (Stand 2024):

  • Fabio Abate, Präsident – Rechtsanwalt und Notar

  • Adrian Amstutz, Vizepräsident – Unternehmer

  • Cathrine Konopatsch, Assistenzprofessorin für Strafrecht

  • Anna-Maria Sani, Co-Leiterin des Instituts für Glücksspielforschung

  • Maurice Tornay, ehemaliger Staatsrat und Steuerexperte

Das Sekretariat der ESBK, unter Leitung von Thomas Fritschi (Direktor) und Dominic Volken (Stellvertreter), bildet das operative Zentrum. Ende 2022 beschäftigte die Behörde 49 Mitarbeitende (36,5 Vollzeitstellen) – ein für die Aufgaben beachtliches, aber am beträchtlichen Arbeitsaufwand gemessen, doch überschaubares Team.

Kernaufgaben der ESBK

1. Aufsicht über Schweizer Spielbanken

Die ESBK überwacht sämtliche 21 konzessionierten Spielbanken der Schweiz. Acht mit A-Konzession (große Casinos) und 13 mit B-Konzession (regionale Casinos). Sowie aktuell 10 lizenzierte Online-Casinos.
Die Behörde prüft regelmäßig Sicherheitsstandards, Spielsysteme und Sozialschutzkonzepte.
Im Jahr 2023 führte die ESBK 55 Inspektionen durch, die insgesamt ein hohes Qualitätsniveau der Schweizer Casinos bestätigten.

2. Spielbankenabgabe und Finanzaufsicht

Ein zentraler Aufgabenbereich ist die Festsetzung und Erhebung der Spielbankenabgabe. Diese variiert zwischen 40 % und 80 % des Bruttospielertrags und stellt eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) dar.

Verteilung der Abgaben:

  • A-Casinos: 100 % an die AHV

  • B-Casinos: 60 % an die AHV, 40 % an den Standortkanton

Im Jahr 2024 belief sich die Gesamtsumme auf 358 Millionen Franken, wovon rund 132 Millionen aus Online-Glücksspielen stammten.

Seit Einführung der Spielbankenabgabe haben Schweizer Casinos laut ESBK schon über 8 Milliarden Franken an den Staat abgeführt und leisten somit einen wichtigen Beitrag.

Goldmünzen und Goldbarren zeigen illustrativ die Einnahmen der ESBK

3. Bekämpfung des illegalen Glücksspiels

Die ESBK ist nicht nur Aufsichtsbehörde, sondern auch gleichzeitig die Strafverfolgungsinstanz.
Sie geht gegen unerlaubte Online-Anbieter und physische Glücksspieleinrichtungen vor.
Im Jahr 2024 wurden 467 illegale Online-Angebote gesperrt, 38 Hausdurchsuchungen durchgeführt und 132 Strafentscheide gefällt.

Laut Sucht Schweiz kontrollieren illegale Anbieter dennoch schätzungsweise bis zu 40 % des Online-Marktes – eine der größten Herausforderungen für die ESBK.

4. Konzessionierung ab 2025

Ein zentrales Großprojekt ist die Neukonzessionierung der Schweizer Spielbanken für den Zeitraum 2025–2044.
Nach Prüfung von 29 Gesuchen empfahl die ESBK dem Bundesrat 22 neue Konzessionen, darunter zwei neue Standorte und zwei zusätzliche Online-Casinos.

Spielerschutz und gesellschaftliche Verantwortung

Die Schweiz gilt international als Vorbild beim Spielerschutz.
Jede lizenzierte Spielbank muss ein umfassendes Sozialkonzept umsetzen, das über gesetzliche Mindeststandards hinausgeht.

Zu den wichtigsten Elementen zählen:

  • Bonitätsprüfungen zur Vermeidung von Überschuldung

  • Selbstsperrsystem mit über 100.000 aktiven Sperren

  • Verpflichtende Schulungen für Mitarbeiter zum Umgang mit problematischem Spielverhalten

  • Präventionsabgabe von 0,5 % der Bruttospielerträge (2024: 5,8 Mio. Franken)

Darüber hinaus profitieren Spieler von:

  • Garantierter Auszahlung aller Gewinne

  • Datenschutz nach Schweizer Recht

  • Unabhängiger Beschwerdestelle bei der ESBK

Die Abgaben fließen nicht nur in die AHV, sondern finanzieren auch Programme zur Spielsuchtprävention, etwa über Sucht Schweiz und Gespa.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung

Das regulierte Glücksspielsystem der Schweiz schafft darüberhinaus über 3.000 Arbeitsplätze, stärkt den Tourismus und die Gastronomie und generiert jedes Jahr hunderte Millionen Franken für die Altersvorsorge und die Kantone.

Zusätzlich leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur Forschung und Prävention, etwa über Studien der Comlot und des Bundesamts für Gesundheit.

Herausforderungen und Zukunft der ESBK

Digitalisierung und Online-Glücksspiel

Der Online-Markt wächst stark – Schätzungen zufolge zwischen 150 und 750 Mio. Franken pro Jahr.
Illegale Anbieter nutzen oft technische Schlupflöcher, etwa VPN-Dienste, um Sperrlisten zu umgehen.
Die ESBK setzt deshalb zunehmend auf technische Lösungen: KI-gestützte Analysesysteme, automatisierte Marktüberwachung und bessere Sperrmechanismen.

Ressourcen und internationale Zusammenarbeit

Fachverbände wie Sucht Schweiz fordern seit Jahren eine personelle Verstärkung der ESBK.
Gleichzeitig erfordert die grenzüberschreitende Natur des Online-Glücksspiels enge Kooperationen mit anderen europäischen Behörden.

„Die Zukunft der Aufsicht liegt in internationaler Vernetzung und digitaler Intelligenz“, so ESBK-Direktor Thomas Fritschi im Jahresbericht 2023.

Aktuelle Entwicklungen

  • Neue Standorte: Swiss Casinos Winterthur, Projet Casino Prilly

  • Technologische Aufrüstung: Einführung einer elektronischen Dokumentenplattform

  • KI-gestützte Risikoerkennung: Pilotprojekte zur Analyse von Spielverhalten

  • Verschärfte Anforderungen an Online-Lizenznehmer: strengere Identitätsprüfung, erweiterte Bonitätsnachweise

Fazit

Die Eidgenössische Spielbankenkommission ist weit mehr als nur eine Kontrollbehörde.
Sie steht für ein Schweizer Erfolgsmodell, das verantwortungsvolles Spielen, wirtschaftliche Effizienz und gesellschaftliche Verantwortung vereint.

Mit jährlichen Abgaben von über 400 Millionen Franken, strenger Aufsicht und einem beispielhaften Spielerschutzsystem gilt die Schweiz international als Referenz.
Die kommenden Jahre mit der Neukonzessionierung und dem Kampf gegen illegale Online-Casinos werden zeigen, ob die ESBK die Balance zwischen Innovation und Regulierung beibehalten kann.

FAQ – Häufige Fragen zur ESBK

Was bedeutet ESBK?
ESBK steht für Eidgenössische Spielbankenkommission. Sie ist die Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörde für Glücksspiele in der Schweiz.

Welche Casinos sind in der Schweiz lizenziert?
Aktuell (2025) sind 21 landbasierte Spielbanken und 10 Online-Casinos durch die ESBK zugelassen.

Wie schützt die ESBK Spieler?
Durch verbindliche Sozialkonzepte, Selbstsperrsysteme und regelmäßige Kontrollen. Gewinne lizenzierter Anbieter sind garantiert auszahlbar.

Wie finanziert sich die AHV durch Casinos?
Die Spielbankenabgabe fließt zu großen Teilen direkt in die Alters- und Hinterlassenenversicherung.

Wer kontrolliert Online-Casinos in der Schweiz?
Alle Online-Casinos benötigen eine Konzession der ESBK und unterliegen denselben Aufsichts- und Schutzvorgaben wie physische Spielbanken.

Autor des Artikels "Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK): Aufsicht, Verantwortung und Bedeutung für den Schweizer Glücksspielmarkt"

Mario Eckelhart

Mario Eckelhart
Mario Eckelhart

Co-founder/CEO

Mario ist Co-Founder und Geschäftsführer der
iGamingHeroes GmbH

Betreiber der Websites:

 https://legaleonlinecasinos.ch/
https://loswetten.com/
https://bestcryptobookies.com/


Artikel erstellt am: 01.02.2025
Zuletzt aktualisiert: 10.10.2025

Mario ist ein renommierter Experte in der iGaming-Branche. Mit einem Bachelor-Abschluss in Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Marketing & Vertrieb und einem Master-Abschluss in Sport- und Eventmanagement hat Mario eine solide akademische Grundlage. Bereits sein Studium finanzierte er sich zu einem großen Teil durch Online-Poker, Sportwetten und Casino Gaming.

Nach über 20 Jahren an den Online-Pokertischen, vielen durchzockten Nächten am Spielautomaten und am Live-Casino Tisch, sowie zigtausenden analysierten Spielen und abgegebenen Sportwetten hat Mario 2018 sein Hobby zum Beruf gemacht.

Als Key Account Relations Manager bei Better Collective, dem führenden iGaming Affiliate weltweit, hat Mario mehrere Jahre die Accounts von vielen “iGaming-Riesen” betreut, darunter Entain (Bwin & Sportingbet), StarsGroup (Pokerstars), 888, Superbet, Fortuna, Interwetten, bet-at-home, 22BET, Novomatic und viele weitere mehr.

Seit der Gründung der iGamingHeroes GmbH, einer Performance Marketing Agentur für die iGaming Branche, widmet sich Mario seinen eigenen iGaming Projekten, testet Online Casinos und Wettanbieter auf Herz und Nieren, veröffentlicht Strategieartikel zum Thema Online Gaming, Sportwetten und Casino und versucht sein Wissen und seine jahrzehntelange Erfahrung an Spieler weiterzugeben.

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